Mach Facebook zu deinem Facebook

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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Hass-Kommentare nerven. Die Dummheit derer, die das Richtige für sich gepachtet haben, ist unerträglich geworden. Das liegt nicht nur an den Nutzern. Es liegt an der Struktur von Facebook.


Mach Facebook zu deinem Facebook. Mit mehr von dem, was dir gefällt. Und weniger von allem anderen.“ „alles andere“ wird immer mehr und immer unerträglicher.

Es ist alles so furchtbar geworden. Das Problem sind nicht nur die Hass-Posts, die als sozialarbeiterische und strafrechtliche Herausforderung sichtbar bleiben müssen, es ist die Dummheit der Mitte, die verzweifeln lässt.

Facebook macht einen zum Facebookmenschen. Freunde von Freunden, die unbedingt erzählen müssen, welche Bedeutung David Bowie für die Selbstfindung ihres Chinesischen Schopfhundes hatte.

Das ist nicht die Welt, in der wir leben wollen.

Die Frage ist: Kann es ein anderes Facebook geben? Aber es sind nicht nur die Nutzer, es ist nicht nur die Übermacht der Idioten, die Facebook zu dem macht, wozu es verkommen ist – das Prinzip der Selbstdarstellung auf Facebook ist das Problem.


Es ist nicht nur die Übermacht der Idioten, die Facebook zu dem macht, wozu es verkommen ist. Facebook aber ist alles: Text, Bild, Familie, Politik, Arbeit, Freunde. Mark Zuckerbergs Vision war die Vernetzung, das Widerspiegeln des Ichs, des Umfelds, der Leistung. Nicht: Austausch politischer und gesellschaftlicher Meinungen.
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Dass die Verhandlung politischer Probleme bei der Facebook-Gründung nicht eingeplant war, zeigt sich an der Weigerung, den Dislike-Button einzuführen. Wo keine eigentliche Kritik ist, herrscht die Spirale der ironischen Abwehr.

Sie ist die Gegenseite zum Nahkampf der Meinungen. Menschen, die eigentlich denken können, verlieren sich in pseudo-spielerischen Meta-Äußerungsakten. Werden zu Menschen, die jeden Tag ein ironisches Foto von sich zeigen, um sich zu einer Marke zu machen, ohne selbst wirklich Teil dieser Marke sein zu müssen. Leute, die witzige Meme-Bildchen posten, als Antwort, die keine Antwort ist. Nur eine Vergewisserung, dass mit einem alles okay ist, solange man noch über die Dummen, über die Hässlichen lachen kann. Bis von der Abkehr von der Abkehr kaum etwas übrig ist.

Vielleicht schlimmer als die Ironie-Abwehr-Mem-Menschen sind die mittelalten, irgendwie kulturproduzierenden Herren mit modernem Sparkassen-Berater-Profilbild. Ständige staatstragende Behauptungsproduktion: „Es bestürzt mich zutiefst. Hier meine Gedanken dazu. 5 Thesen...“. Zu welchem Zwecke? Selbstgespräche. Oder Buch draus machen.

Es geht um Debatte

Alle müssen immerzu Meinungen produzieren. Nicht mehr nur als Politiker oder als Journalist gilt es, eine zu haben, sondern auch als – sagen wir – Coach der Basketballgruppe. Man stellt sich diese Meinung in seinen digitalen Vorgarten wie das frischgewaschene Auto. Auf dass alle Vorbeifahrenden es sehen und sagen: „Das ist aber ein schönes und richtiges Auto.“

Jemand schrieb kürzlich im „Guardian“: „Da draußen sind nun mehr Stimmen hörbar. Wir sind schnell aufgebracht, wenn jemand, der unsere politischen Werte nicht teilt, eine Plattform findet, aber wir erkennen selten, dass die Bandbreite der Stimmen auf unserer Seite ebenfalls größer wird.“ Doch es geht auch darum, wie sich Debattenkultur auf das Handeln oder das Nichthandeln auswirkt.

Die postmoderne Vielstimmigkeit auf Facebook, sie macht Nachrichten, sie schafft Fakten. Das Hörbarmachen der Stimmen, das doch verteidigt gehört, führt nun zum entnervten Ausstieg aus dem digitalen Austausch.

Weggucken geht nicht

Denn es scheint, als ob die Diskussionen nur geführt würden, damit sich die Meinungen verfestigen. Professionelle steigen ganz selbstverständlich in das Meinungsfeuerwerk ein: Liveticker, Faktencheck, „Warum ich Angst haben darf“, all diese Posts werden Teil des Dauerbeschusses. Hashtags und Shitstorms finden sich am nächsten Tag auf den Titelseiten der Zeitungen.

Also ändern wir das!!!

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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