Vorsicht vor der Golden Card

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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Vorsichtigen Umgang mit Kreditkarten predigen Banken unermüdlich. Umso erstaunlicher ist es für Verbraucher, wenn sie von einer ihnen vollkommen unbekannten Bank eine MasterCard Gold zugeschickt bekommen, ohne sich zu erinnern, eine solche jemals bestellt zu haben. Doch seit einigen Monaten geschieht genau dies immer wieder.

Absender ist dabei die Advanzia Bank. "Wir gratulieren zu Ihrer Gebührenfrei MasterCard Gold", begrüßt sie im Anschreiben ihre potenziellen Neukunden. Diese müssen lediglich eine Antwortkarte unterschreiben und zurücksenden und schon können sie die Kreditkarte einsetzen, die auf dem Brief aufgeklebt ist, bereits komplett mit Namen und Nummer versehen.

Die Bank selbst bestreitet jedoch, die Karten unverlangt zuzuschicken. "Diese Vorwürfe gibt es immer mal wieder, aber bei allen Vorfällen, die wir untersucht haben, stellte sich am Ende heraus, dass es doch einen Kontakt gegeben hatte", sagt ein Sprecher. Dies könne beispielsweise über den Internet-Glücksspielanbieter planet24.com geschehen sein. Dieser Vertriebsweg ist jedoch kaum schmeichelhafter für die Bank. Denn planet24 geht vor allem über das Versprechen attraktiver Preise ("Sie haben gewonnen!") gezielt auf Adressenfang. Der versprochene Gewinn entpuppt sich am Ende meist als nicht-existent oder der Kunde wird auf spätere Ziehungen vertröstet. Oft hat der Verbraucher in der Hoffnung auf das große Glück aber dann schon wichtige Daten herausgegeben und häufig auch unbewusst zugestimmt, Werbung zu erhalten.

Und das kann dann der Brief der Advanzia Bank sein. Sie wurde vor zwei Jahren von norwegischen Investoren gegründet und hat ihren Sitz in Luxemburg. Dort ist es leichter, eine Banklizenz zu erhalten. Aufgrund von EU-Regelungen kann sie damit dann auch in anderen Ländern tätig werden. Derzeit ist sie vor allem in Deutschland aktiv, ein Großteil der rund 165 000 Kunden kommt von hier. Angeboten werden dabei nur zwei Produkte: ein Tagesgeldkonto und besagte MasterCard.

Wesentliches Merkmal dieser Kreditkarte ist, dass sie völlig gebührenfrei ist. Es gibt weder eine Grundgebühr, noch fallen Gebühren beim Einsatz an, nicht einmal im Ausland. Selbst bei anderen, grundsätzlich gebührenfreien Karten, beträgt die Auslandeinsatzgebühr 1,00 bis 1,75 Prozent.

Kunden kann diese Gebührenfreiheit jedoch teuer zu stehen kommen, wenn sie einige reichlich ungewöhnliche Eigenheiten der Karte nicht kennen. Die Rechnungssumme wird nämlich nicht automatisch von einem Konto eingezogen. Vielmehr müssen die Kunden selbst bis spätestens 20 Tage nach Erhalt der Rechnung das Geld überweisen. Tun sie dies nicht, so werden eine Mahngebühr von 7,50 Euro und Zinsen von 19,94 Prozent p.a. vom Zeitpunkt des Einkaufes an fällig. Dieser Zinssatz gilt auch bei Teilratenzahlung. Wer zudem mit der Karte an einem Automaten Geld abhebt, zahlt vom Moment der Abhebung an sogar 25,9 Prozent Zinsen. Hinzu kommt, dass die Rechnungen per Email verschickt werden. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, dass der Spam-Filter die elektronischen Briefe ausfiltert oder sich bei der Angabe der Emailadresse ein Schreibfehler eingeschlichen hatte. Die Rechnung kommt dann nicht beim Kunden an. Er bezahlt folglich nicht und schon wird er mit den horrenden Zinsen belegt.


Wer jedoch diese Spielregeln kennt und peinlich darauf achtet sie einzuhalten, für den kann die Karte vor allem im Ausland eine nützliche Ergänzung sein. Und dort fällt auch das etwas schräge Deutsch des Aufdrucks ("www.gebuhrenfrei.com") nicht weiter auf.

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