Influencer auf dem Land - Eine Entwicklung die auch zu Problemen führt
Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.
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Gummersbach - Windhagen.
Während sich Influencer in den Metropolen dieser Welt sowie an unzähligen exotischen Orten rund um den Globus tummeln, um ihre "Follower" (Abonnenten in sozialen Netzwerken) mit Schnappschüssen und "Reels" (kurze Videobeiträge - oft mit Musik hinterlegt), ist dieses Phänomen auf dem Land - vor allem in Deutschland - noch relativ unbekannt.
Das zu ändern hat sich ein junger Mann aus NRW vorgenommen.
Der in einem verschlafenen Vorort von Gummersbach, einer Kreisstadt im Oberbergischen Kreis, aufgewachsene Julius Neumann (25) erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit.
Mehrmals täglich versorgt er seine Follower mit geistreichem "Content" (engl. Inhalt). Dabei reichen die Themenfelder von Bartpflege über Computerspiele bis hin zu nächtlichen Waldspaziergängen.
Sein großes Vorbild, wenn es in die Natur geht - Andreas Kieling.
"Andreas Kieling hat mich meine ganze Jugend über begleitet. Wenn ich nicht gerade Peter Lustig (Protagonist der ZDF-Kinderserie "Löwenzahn" - Anmerkung der Redaktion) beim Basteln zugeschaut habe, dann habe ich die Naturdokus von Andreas geradezu verschlungen. Nach der Sendung war ich nicht mehr davon abzuhalten in den Wald zu gehen und selbst nach Tierspuren und Pflanzen zu suchen. Abends war es dann wiederum meine Mutter, die mich oft suchen musste (lacht)."
Bei einem kleinen Spaziergang durch die Natur (allerdings am frühen Nachmittag) zeigt Julius Neumann dann unserem Reporter die Tricks und Schliche, die er u.a. aus der Doku "Auf der Fährte der Bache" von Andreas Kieling gelernt hat.
Dabei demonstriert er, wie er am bloßen Geschmack gefundenen Tierkots das Alter und das Geschlecht verschiedenster Wildtiere eindeutig bestimmen kann.
Nach einer guten Stunde verfängt sich dann ein Rotkehlchen in seinem Bart und verendet, was er schulterzuckend mit einem wissenden "Sachen gibt`s" kommentiert, den Vorfall allerdings akribisch mit seinem Smartphone dokumentierend. Noch schnell den passenden Filter raussuchen - fertig ist der unvergleichbar originelle Content für seine Follower.
Er ist wirklich Eins mit der Natur. Das ist es auch, was seine Follower so an ihm "feiern".
Allerdings ist das Influencer-Business nicht nur heiter Sonnenschein. Längst gibt es lästige Nachahmer.
Mit der "Arbeit" eines dieser Emporkömmlinge geraten wir schon nach einer weiteren halben Stunde Fußweg durch den Wald in Kontakt.
Mitten im Unterholz stehen wir plötzlich in einem Lager, dessen Besitzer Julius lediglich den "Rapper" nennt. Dieser errichtet strategisch Unterschlüpfe in den Wäldern rund um Windhagen um die Wildtiere durch den permanenten Geruch von Menschen aus dem Gebiet zu vertreiben, damit er mit seinem Bushcrafting-Kanal Julius Follower abwerben kann.
"Selbst eine Erstürmung eines seiner Lager durch Spezialeinheiten des SEKs, die diesem verbrecherischen Treiben ein Ende setzen wollten, hat ihn nicht davon abgebracht einfach so weiter zu machen", sagt Julius wütend, während er einen aus Weidenästen geflochtenen Unterstand umreißt.
Doch auch umgekehrt hetzte der Rapper Julius mehrfach die Polizei auf den Hals und schreckte dabei nicht vor völlig abstrusen Anschuldigungen zurück, die gar zu mehreren Razzien in dem beschaulichen Ort führten, denen nun ein anhaltender Rechtsstreit folgt.
Das Lager hat Julius mittlerweile völlig zerstört. Normalerweise würde er das alles anzünden, allerdings würde das Feuer auch die umliegende Tierwelt in Panik versetzen, weshalb er letztlich darauf verzichtet. Dennoch positioniert er noch die ein oder andere Bärenfalle, sollte der Rapper dieses Lager wieder aufbauen wollen - "Man kann ja nie wissen" murmelt er.
Das ist der Teil der Welt eines Influencers, die den Followern verborgen bleibt.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" mein Julius, während wir uns wieder auf den Heimweg machen. Er will weitermachen. Sein Ziel sind mindestens 1.000 Follower auf Instagram bis spätestens 2030. "So will es die Prophezeiung" meint er noch lachend.
Ein ambitioniertes Ziel, meinen Experten, aber möglich. Und das will Julius allen beweisen.
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