Frau rastet in U-Bahn aus und schreit Kleinkind an - und doch verstehe ich jeden, der nicht eingreift

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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In der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit fängt plötzlich eine Frau an, fremde Menschen anzuschreien und zu beschimpfen. Darunter auch ein kleiner Junge. Die Situation ist verstörend, die Frau unberechenbar. Und ich kann jeden verstehen, der hier nicht eingreift. Ein Kommentar.


Ein ganz normaler Samstag Morgen. Es ist kurz vor acht, ich stehe an der Düsseldorfer U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee, ich treffe zufällig einen ehemaligen Kollegen, wir reden, über seinen Job, über meinen, was man halt so erzählt.

Die U-Bahn fährt ein, wir steigen ein, die Bahn ist voll, also stehen wir im Gang. Als wir ein paar Minuten fahren, plötzlich ein Schrei: "Geh weg von mir, Arschloch." Ich drehe mich um, sehe eine Frau, Mitte vierzig, dicke Locken, kräftiges Gesicht. Sie starrt mich an, dann merke ich: Sie meinte mich.

Sie brüllt Leute an
Ich muss sie aus Versehen mit meinem Rucksack berührt haben, halb so wild, denke ich mir und gehe natürlich zwei Schritte zur Seite. Etwas verwirrt über ihre harsche Reaktion rede ich mit dem früheren Kollegen weiter, auch er denkt sich nicht viel dabei.

Etwa eine Minute später, plötzlich wieder Schreie. Wieder die Frau. Sie brüllt Leute an, die um sie herumsitze, die sie angesehen haben. Sie schreit Sachen wie: "Gafft doch" und "glotz' nicht".

Dann geht sie auf einen kleinen Jungen los
Einige schütteln mit dem Kopf, den meisten ist es egal. Dann schreit sie nochmal, die gleichen Worte, jetzt brüllt sie einen Jungen an, vielleicht fünf Jahre alt.

Der Arme fängt sofort an zu weinen. Sein Papa sitzt daneben und weiß nicht, wie ihm geschieht. Er scheint kein Deutsch zu sprechen, nimmt den Jungen in den Arm, sagt nichts, der Kleine weint weiter.

Ein Mann packt sie an den Armen
Ich sage was zu der Frau, so was wie, "es reicht jetzt", die Frau schnaubt, sie zittert, ich weiß gar nicht, ob sie mich gehört hat.

Einige Leute zögern, einige wollen aufstehen, was zu ihr sagen, ein Mann, vielleicht Anfang 40, kommt dann aus drei, vier Metern angelaufen, rückt wenige Zentimeter an die Frau ran, packt sie an den Armen, ermahnt sie. Jetzt ist endlich Ruhe hier, sagt er, sonst will er sie rauswerfen.

Hätte ich eingreifen sollen?
Sie brüllt ihn an, irgendwas Obszönes, dann reißt sie sich los und stapft schreiend zum Ausgang. Die S-Bahn rollt am Ostbahnhof ein, die Frau steigt hastig aus, brüllt am Bahnhof weiter, dann verschwindet sie.

Betrunken war sie nicht, wahrscheinlich krank, vielleicht hatte sie auch was Schlimmes erlebt, so genau weiß das keiner, woher auch? Trotzdem frage ich mich: Hätte ich vorher eingreifen sollen, vorher beschwichtigen? Wenn ja, wie?

Wir sollten niemanden verurteilen, der das nicht kann
Wir freuen uns über Menschen, die großen Mut haben, bei öffentlichen Konflikten einzugreifen. Die auch in unvorhersehbaren und unberechenbaren Momenten viel Courage haben, viel Entschlossenheit. Die sich ein Herz fassen und sich nicht wegdrehen

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