The new untouchables - Arsené Wenger greift mit Arsenal erneut an

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Arsène Wenger revolutionierte mit dem FC Arsenal den Fußball. Obwohl ihm ein Rekord für die Ewigkeit gelang, musste er viel Häme und Spott ertragen. Sein Abschied nach 22 Jahren kam dennoch zu spät.

Es war im späten September 1996, als eine Revolution begann. England hatte gerade die Europameisterschaft ausgerichtet, war im Halbfinale an Deutschland gescheitert – natürlich im Elfmeterschießen. Der FC Arsenal verkörperte den Prototypen eines altmodischen, englischen Fußballvereins.

Ein kleines Stadion umringt von Wohngebäuden, langweilig-zäher Ergebnisfußball, Portwein und Zigarren in der Führungsetage. Es war ein mutiger, ungewöhnlicher Schritt, als man sich im verrauchten Vorstandszimmer entschloss, Arsène Wenger als neuen Trainer zu verpflichten, einen Franzosen aus dem Elsass.

22 Jahre später hat Wenger das Ende seiner Ära bei Arsenal bekannt gegeben. „Es ist die richtige Zeit, um am Ende der Saison aufzuhören“, teilte er am Freitag mit. Während die englische Premier League heute vor ausländischen Trainern nur so überquillt, stellte ein Übungsleiter von außerhalb der britischen Insel 1996 eine absolute Rarität dar.

Die alten Garden in der Spielerkabine waren irritiert. Der eine, Lee Dixon, befand der damals 46-jährige Wenger sehe aus wie ein Erdkundelehrer, der andere, Ray Parlour, machte sich einen Spaß daraus, seine Imitationen von Wengers akzentreichen Ansprachen mit Parodien von Inspektor Clouseau zu vermischen.

Wenger stellte manch alte Gewohnheit auf den Kopf. Vorbei mit dem langwierigen, zehrenden Konditionstraining, hin zu kürzeren Einheiten mit der Stoppuhr. Wenger ließ die Temperatur im Teambus höher drehen, damit die Muskeln der Spieler geschmeidiger werden. Und vor allem stellte er die Ernährungspläne um: mehr Gemüse, weniger Alkohol, keine Schokoriegel vor dem Spiel mehr. Wenger hatte gerade ein Trainerabenteuer in Japan hinter sich, wo er kaum übergewichtige Menschen sah. Bei Arsenal führte er die „Evian-Broccoli-Diät“ ein.

Etwa anderthalb Jahre später, am finsteren Abend des 29. März 1998, saß der Astronom Ian P. Griffin in einer Sternwarte und entdeckte einen neuen Asteroiden. Der glühende Arsenal-Fan durfte einen Namen für den Himmelskörper vorschlagen – und wählte „(33179) Arsènewenger“. 1998 war das Jahr, in dem Wenger mit Arsenal zum ersten Mal Meister wurde und alle Zweifler verstummen ließ.
Wenger kosmopolisierte die Premier League

Es war der Frühling von Wengers Amtszeit – der Hochsommer sollte 2004 folgen. Arsenal wurde erneut Meister, schaffte dabei aber etwas nie Dagewesenes: Die Mannschaft blieb in allen 38 Ligaspielen unbesiegt. „Wir haben Menschen unterhalten, die einfach nur den Fußball lieben“, sagte Wenger am Tage des Titelgewinns. Er hatte den englischen Fußball revolutioniert.

Das begann schon bei der Zusammenstellung seiner Mannschaft. Als Wenger sein Amt antrat, bestand Arsenals Elf in den ersten Spielen fast komplett aus Engländern. Die „Unbesiegbaren“ von 2004 waren dagegen ein bunter, internationaler Haufen. Wenger kosmopolisierte die Premier League.

Die Stützen seiner Mannschaft waren Franzosen, allen voran Mittelfeldchef und Kapitän Patrick Vieira sowie Stürmerstar Thierry Henry, die zwei Spieler mit den meisten Einsätzen überhaupt unter Wenger. Dazu der niederländische Stürmer Dennis Bergkamp, der Deutsche Jens Lehmann im Tor, Afrikaner, ein Schwede und noch einzelne Engländer.

Wenger gab seinen Spielern auf dem Platz viele Freiheiten. Sie wechselten wild die Positionen, spielten schnell und zielstrebig nach vorne, fast immer fanden sich Anspielmöglichkeiten.

Den Titel fix machte man fünf Spieltage vor Saison, ausgerechnet auswärts beim Erzrivalen Tottenham. Auch danach gelang es, trotz nachlassender Motivation und Bedeutung der Spiele, nicht mehr zu verlieren. Wenger sagte zu seinen Spielern: „Wir sind Meister, aber jetzt will ich, dass ihr unsterblich werdet.“ Die Mannschaft hielt ihn erst für verrückt, aber glaubte dann selbst daran – am letzten Spieltag holte sie noch einen Rückstand gegen Leicester auf und hielt die Serie.
Wengers letztes Hurra

Doch Leicester spielt auch eine besondere Rolle, wenn man Wengers langsamen Niedergang in der heutigen Zeit aufzeigen will. 2004 stellt die bislang letzte Meisterschaft Arsenals dar. 2016 hätte es beinahe doch noch mal geklappt – Arsenal spielte den besten Fußball seit Jahren, fegte unter anderem in nur zwanzig Minuten Manchester United mit 3:0 aus dem Stadion, gewann in der Champions League ein Heimspiel gegen den FC Bayern, alle anderen Konkurrenten in der Liga schwächelten.

Aber Meister wurde nicht Arsenal, sondern das kleine Leicester City. Auf den letzten Kilometern der Rückrunde, verlor Arsenal plötzlich all die Spielfreude, all die taktischen Kniffe, die es vorher monatelang auszeichnete. Auf dem Spielfeld klafften riesige Lücken, am Ende auch in der Tabelle, mit zehn Punkten Rückstand.

Es war das letzte Hurra von Wengers Arsenal in der Liga – im Folgejahr reichte es nicht mal mehr für die Champions League, auch wenn man immerhin noch den Pokal gewann. Auch Wengers Engagement ließ mit den Jahren nach. Während er in seiner Anfangszeit jeden einzelnen Tag auf dem Trainingsplatz stand, selbst wenn nur Jugendspieler da waren, ließ er die Aktivitäten des letzten Transfertages in der jungen Vergangenheit gerne mal für eine Audienz beim Papst oder eine Konferenz in Genf sausen.

Auch bei den Fans verlor er an Rückhalt, „Wenger Out“-Plakate wurden zum weltweiten Running Gag, nicht nur in Stadien, auch bei politischen Demonstrationen oder auf Konzerten. Favorit auf seine Nachfolge ist nun ausgerechnet jener, der seine größte Stütze als Spieler war: Patrick Vieira.

So ganz weg sein wird Wenger also nicht – vor allem nicht am Himmel, wo der Komet, der seinen Namen trägt, weiter durchs All fliegt.

Nun ist Wenger wieder da und sorgt dafür, dass die Londoner wieder Kraft und Selbstvertrauen finden. Nachdem er nach der Saison 17/18 zurückgetreten ist, greift er nun wieder mit den Gunners nach der Meisterschaft.

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