Ausgediente Wahlplakate werden nach Ostafrika exportiert

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In Ugandas Hauptstadt Kampala strömt Plastikmüll wie auf einem Förderband in vielen Bächen in den Victoriasee. Nach jeder Wahl in Europa sind es nicht nur leere Plastikflaschen, sondern auch tausende ausgedienter Wahlplakate aus Polypropylen. Europas Ohrstäbchen-Verbot wirkt dagegen regelrecht lächerlich!.

Jedes Jahr landen schätzungsweise acht Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren. Das ist ungefähr so, als würde jede Minute ein Müllfahrzeug eine Ladung Plastik in den Ozean kippen, hat die Umweltorganisation Ocean Conservancy errechnet. Umweltschützer warnen: Im Jahr 2050 schwimmt mehr Plastik in den Weltmeeren als Fisch.

Die EU-Kommission hat nun Plastikgegenstände verboten, die man nur einmal benutzt: etwa Trinkhalme oder Watte-Stäbchen. Doch Moment einmal: Was ist mit den unzähligen Wahlplakaten der Parteien, sei es aus Polypropylen oder Papier, dem doch ein ganzer Giftcocktail chemischer Zusätze beigemischt ist.

Wissenschaftler haben Ende 2017 in einer Studie festgestellt: Die Mehrheit des Plastikmülls wird nicht direkt in die Weltmeere gekippt, sondern über Flüsse in die Ozeane gespült. Deutsche Forscher des Helmholtz-Zentrums nahmen zehn Flüsse unter die Lupe, die besonders viel Plastik transportieren. Alle Flüsse liegen in Asien und Afrika. Am schmutzigsten ist der chinesische Jangtsekiang. Der weltweit längste Fluss, der Nil in Afrika, liegt auf Platz fünf. Auch der westafrikanische Fluss Niger spült Plastikmüll in den Atlantik.

Das Plastikproblem des Nils beginnt bereits an der Quelle. Schon im weltweit größten Binnengewässer, dem Victoriasee im Herzen Afrikas, schwimmen Inseln von Plastikflaschen. Wahlplakate mit markigen Sprüchen der Parteien verfangen sich in den Sumpfgräsern entlang des Ufers. Die Sümpfe sind eigentlich die natürliche Kläranlage des Sees - jetzt sind sie zur Müllhalde verkommen.

In Afrika gibt es nur in wenigen Ländern überhaupt Müllentsorgungssysteme. In Ugandas Hauptstadt Kampala, direkt am Ufer des Victoriasees gelegen, gibt es gerade einmal drei private und öffentliche Müllfirmen. Mülltrennung? Fehlanzeige! Von der Glasflasche über Zeitungspapier und Batterien bis hin zur Bananenschale - alles landet auf derselben Müllkippe. Dort sortieren Ugander den Müll von Hand. Alte Wahlplakate verkauften die Müllsammler bislang an Chinesen. Diese schifften das Plastik zurück nach China. Doch seit 2018 hat China den Import von Müll verboten.

Jetzt bleibt das Plastik also in Afrika - und landet dort in den Flüssen.

Afrika selbst geht zum Teil mit aller Dynamik gegen Plastikmüll vor. Vorreiter sind Länder wie Ruanda und Kenia. Dort sind Plastiktüten mittlerweile gesetzlich verboten. Wer von Uganda nach Ruanda reist, muss an der Grenze der Polizei seinen Koffer vorzeigen. Jede Plastiktüte wird akribisch aussortiert. In Ruandas Supermärkten kriegt man seine Einkäufe in Stoff- oder Papiertüten verpackt.

Das Ergebnis ist sichtbar: Jahrelang haben die Ruander jeden letzten Samstag des Monats - ähnlich wie in der schwäbischen Kehrwoche - ihre Grundstücke, Fußballplätze, Bäche und Flussufer gesäubert. Selbst Präsident Paul Kagame stand mit Gummistiefeln im Dreck, um den Plastikmüll auszuheben. Mittlerweile zählt Ruandas Hauptstadt Kigali zu den saubersten Städten weltweit. 2001 wurde ein Müllgesetz verabschiedet. Wer auch nur einen Papierschnipsel auf die Straße fallen lässt, muss mit harten Strafen rechnen.

Das weltweit krasseste Plastikverbot hat Kenia vergangenes Jahr verabschiedet. Vier Jahre Gefängnis steht da im Gesetz. Der Grund: In kenianischen Schlachthäusern wurden vermehrt Kühe zerlegt, deren Mägen von Plastiktüten verstopft waren.

Doch selbst afrikanischen Vorbildländern wie Ruanda und Kenia gelingt es nicht, sich gegen den Müllimport aus Europa zu Wehr zu setzen. Zu groß ist die Not vielerorts, zu dringend werden die Devisen gebraucht, damit die Menschen überleben können. Europäische Hilfsbereitschaft? Fehlanzeige! Ruandas Regierung sucht schon lang nach ausländischen Investoren, um eine nachhaltige Recyclinganlage zu errichten, die nicht nur Plastik, sondern auch Batterien und anderen Giftmüll entsorgt, doch hier interessiert sich niemand dafür. Anstattdessen drucken die Parteien zu jeder Wahl unbeirrt ihre "edlen" Klimaschutzziele auf unzähliche Plakate, die dann nur wenige Wochen nach der Wahl, wieder von Afrikas Flüssen in die Weltmeere gespült werden.

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