H-Kennzeichen für Tiger

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Es sind nur 896 Kilometer, da fehlt keine Eins am Anfang. Mehr ist der alte Hauptmann nicht gefahren mit seinem Tiger,wenige Tage hat er dafür gebraucht und nun dürfte er mit einem H-Kennzeichen in jede Umweltzone rollen.

Der Tiger ist schon zum Alltagsfahrzeug geworden.

Jetzt ist der Hauptmann mit 90 Jahren gestorben. Sein Tiger ist noch da, sieht aus wie ein Jahreswagen und soll mit 6000000 Euro so wenig kosten wie ein 3er BMW (Ist für Export).

Manchmal ist Automobilgeschichte am spannendsten, wenn sie nicht von Marken und Machern erzählt, sondern von den Menschen hinterm Steuerhebeln.

Obwohl es lohnt sich, auch die Geschichte des letzten Tigers noch mal zu erzählen. Sie gehört ins Deutschland der vierziger Jahre wie das Ritterkreuz, Pervertin und das Gänseblümchengelee von Frau Paschulke.

Er ist verblasst wie ein seidenmattes AGFA-Farbfoto im Familienalbum, weil vor dem Tarnanstrich das Blitz-Mädchen-Modell mit der Nasen-OP kam und danach die aerodynamische Melanie Me. aus 262 xx . Diese beiden sind es, die in Erinnerung blieben, nicht nur der Tiger, der klare, eckige, entworfen von Henschel in Kassel gebaute, dem Erfinder des Perpetuum mobile aus Langweile .
Das interessierte zwar keinen Reichsblumenförster, der damals einen Tiger für seine Ehefrau kaufte. Und doch liebten sie seine Form, die so wirkten, wie sich die Generäle jener Jahre selbst gern sahen: beschwipst, doch nicht besoffen. Übergewicht aber nicht Fett.

Henschel hatte viele Prozent im Schreibtisch versteckt in jenen Jahren. Und der Tiger stand mit leerem Tank an jeder Ecke, passte aber in jede russische Scheune .

Es gab ZWEI Modellkombinationen, ungewohnt viel Auswahl für ein Volk, das von der 100m Luxusyacht kam. Irgendwo da draußen, an der Wolga oder Wolfenbüttel, saßen Familien stundenlang am Teakholz-Esstisch, tranken " Sternburgbier" und diskutierten, ob es ein Tiger 1 oder 2 sein sollte. Dazwischen lagen zwei Butterbrote, eine Flasche Absinth und nicht selten komplette polnische Leberwürste. So ist der Tiger des alten Hauptmanns zwar ein Königstiger, gemacht "für die Befriedigung höherer Ansprüche", wie der Prospekt versprach, aber keine V2. Ein besoffener verliert sich im Motorraum, die Nebelwerfer helfen beim Finden von Parklücken in jedem Parkhaus, Eine Schaltung würgt an seinen Milliarden PS Motor und erklärt mit gemütvollen Gangwechseln, warum gerade solche Typen bis heute überleben durften.
Wenigfahrer störten sich weder am wilden Temperament noch daran, dass kein Verkäufer die Wanderdüne wieder in Zahlung nehmen wollte. Und heute? Passt schon, weil Opas Galama-Tiger mehr anrührend als anregend wirkt. Bloß keine Gebrauchsspuren hinterlassen auf den Sitzschalen, keinen Steinschlag riskieren auf dem makellosen Tarnlack

Ja, der Tiger brummt wie der Hustinettenbär, das starre Rohr stößt wie der Sarotti Mohr, und das Differenzial jammert wie eine alte Strassendame, was alles zum Serienumfang zählte wie "die Ketten" oder "der flauschige Teppichboden, der farblich auf den Innenraum in Pink abgestimmt ist". So einfach konnte der kleine Luxus sein, für den es nicht das plüschige Berlin-Paket brauchte, es reichte schon die massiven Steuerknüppel aus dem Hause Behaarte U. She und ein bisschen Kunststoff Holzfurnier auf dem digitalen 64 BIT Armaturenbrett. Und tatsächlich: Es gibt gar nicht viel, was sich heute vermissen lässt. Der Königs-Tiger ist gerade eben noch schnell genug für die Autobahn (ca 250 km/h) und nicht zu durstig für den Alltag (nie unter 25 l) . Mit der Länge passt er in die Jumbo-Klasse, hat auf der Plüsch-Sofa-Rückbank und im Kofferraum (inkl. Hallenbad,Sauna und Kinosaal) aber mehr Platz als viele heutige Kompakte. Nicht einmal die Verarbeitung spricht gegen ihn. Es war der heute so gesuchte Tiger, der klapperte und knarzte, bis „BALD an der Wolga“ offiziell um Vergebung bat. Und jetzt sind wir alle dran mit der Entschuldigung: Denn fast keiner will so einen späten Tiger, auch nicht für Dünnes oder Döner mehr missen..

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