Welt IPv6-Tag. Umstellung des Internets

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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Am 01.01.2020 findet die einheitliche Umstellung von IPv4 auf IPv6. Nach diesem Tag sollen mindestens 90 aller Internetfähigen Geräte mit IPv6 laufen berichtet die ISOC und die ICANN.

IPv4: Adressen sind restlos aufgebraucht
Was das alles mit dem Internetprotokoll zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn wie schon der Name vermuten lässt, bildet es die Basis für jegliche Internetkommunikation. Damit Datenpakete den Weg zu einem Gerät finden, muss es mittels einer individuellen Adresse erreichbar sein. Die IP-Adresse besteht aus vier durch jeweils einen Punkt getrennte Nummernblöcke zwischen 1 und 255, zum Beispiel 192.168.1.1. Rechnerisch erlaubt dieser Adressenpool die Vergabe von 4 Milliarden Adressen und damit Geräten.

Eine enorme Zahl, die den technischen Erfindern des Protokolls Anfang der 1980er Jahre für alle nur denkbaren Bedürfnisse mehr als ausreichend erschien. Doch bereits Anfang der 1990er Jahre wurde deutlich, dass der Adressraum knapp werden könnte. Das lag insbesondere daran, dass das Internet massentauglich wurde und immer mehr Nutzer anzog.

Relevant: Letzte IPv4-Adresse wurde vergeben
IPv6: Ermöglicht mehrere Sextillionen Adressen
Die Antwort auf die Adressknappheit ist die Version 6 des Internetprotokolls (IPv6). Rein rechnerisch ermöglicht IPv6 die Bereitstellung von mehreren Hundert Sextillionen Adressen. Wirklich jeder aktuell auf der Erde lebende Mensch könnte mehr Adressen erhalten, als er jemals Geräte besitzen könnte. Möglich wird dies durch einen völlig anderen Aufbau der Adressen: Sie bestehen aus acht Blöcken mit jeweils vier Stellen in hexadezimaler Schreibweise. Die Blöcke werden mit Doppelpunkten voneinander getrennt, zum Beispiel:2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344

Die ersten vier Blöcke werden Prefix genannt und üblicherweise vom Zugangsanbieter zugewiesen und an den Router übermittelt. Die letzten vier Blöcke heißen Device Identifier. Sie werden individuell einem Gerät zugewiesen und bleiben auch dann gleich, wenn es sich in andere Netze einwählt.

IPv6: Bei der Fritzbox beispielsweise aktivieren Sie die grundlegende Unterstützung für den neuen Internetprotokoll-Standard im Konfigurationsmenü des Routers.
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IPv6: Bei der Fritzbox beispielsweise aktivieren Sie die grundlegende Unterstützung für den neuen Internetprotokoll-Standard im Konfigurationsmenü des Routers.
Dieser Block kann gemäß Spezifikation direkt aus der Hardware-Adresse (MAC-Adresse) eines Netzwerk-Geräts gebildet werden. Das bedeutet auch ein Umdenken im Alltag, wenn ein Gerät etwa direkt über seine Adresse erreicht werden soll. Denn da auch in diesem Protokoll Portangaben gemacht werden können, müssen diese ja von der eigentlichen Adresse getrennt erfolgen. Bei IPv4 macht man das, indem man die Portnummer durch einen Doppelpunkt getrennt anhängt, zum Beispiel so: 192.168.1.1:21. Da IPv6-Adressen selbst Doppelpunkte in der Adresse tragen, setzt man sie zur Angabe einer Portnummer in eckige Klammern und fügt dahinter einen weiteren Doppelpunkt mit der Portangabe ein, also beispielsweise so: [2001:0db8:66b5:07h5:1012:8c5e:0913:6232]:21

Wollen Sie herausfinden, ob Sie vielleicht bereits den neuen Standard verwenden oder ob zumindest Ihr Internetanschluss technisch dazu in der Lage ist? Mit Web-Diensten wie www.test-ipv6.com finden Sie es heraus.

Tipp: So finden Sie die IP-Adresse Ihres Routers
IPv6 – das sind die Vorteile des neuen Standards
IPv6 löst nicht nur die Adressknappheit des vorherigen Standards. Der Einsatz bietet auch zusätzliche Vorteile. Da es schon heute weniger Adressen als Geräte gibt, muss ein Trick herhalten, um die Datenpakete in den internen Netzwerken in Firmen und Haushalten zu verteilen: „private“ IPv4-Adressen in Kombination mit Network Adress Translation (NAT). Als „private“ IP-Adressen bezeichnet man solche, die nur für die Verwendung in internen Netzwerken gedacht sind und daher mehrfach benutzt werden können, während öffentliche IP-Adressen weltweit einmalig sein müssen, um eine eindeutige Adressierbarkeit zu gewährleisten. Für private IPs sind bestimmte Adressbereiche vorgegeben, zum Beispiel der Bereich 192.168.xxx.xxx. Er wird in nahezu jedem Heim-oder Firmennetzwerk genutzt. Damit Netzwerkgeräte trotz privater IPs auch über das Internet miteinander kommunizieren können, kommt NAT ins Spiel. Dieses Verfahren ist im Router implementiert und übernimmt die Vermittlung zwischen internen IPs und der öffentlichen IP-Adresse, die sich alle Geräte teilen.

Um IPv6 im Heimnetzwerk zu benutzen, nachdem Sie das neue Protokoll aktiviert haben (oben), wählen Sie in den IPv6-Detaileinstellungen der Fritzbox die Vergabe der „Unique Local Addresses“ (ULA).
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Um IPv6 im Heimnetzwerk zu benutzen, nachdem Sie das neue Protokoll aktiviert haben (oben), wählen Sie in den IPv6-Detaileinstellungen der Fritzbox die Vergabe der „Unique Local Addresses“ (ULA).
Netzwerkgeräte mit einer privaten IP-Adresse lassen sich entsprechend nicht über das Internet direkt ansprechen. Das ist sicherheitstechnisch ein entscheidender Vorteil. Der Nachteil ist allerdings, dass es so erst einmal nicht möglich ist, hinter einem Router mit NAT zum Beispiel einen Server zu betreiben, auf den man aus dem Internet zugreifen kann. Dazu muss im Router erst eine Portweiterleitung eingerichtet werden, die Anfragen, die an der öffentlichen IP-Adresse ankommen, je nach angegebenem Port an eine bestimmte interne IP weiterleitet.

NAT fordert eine gewisse Rechenleistung vom Router, kann also im Extremfall die Übertragung der Datenpakete leicht verzögern. Je mehr Geräte gleichzeitig Daten abfordern, umso mehr Arbeit muss der Router verrichten.

Hier kann IPv6 seine Stärken ausspielen. Denn da ja jedes Gerät eine eigene öffentlich erreichbare IP-Adresse bekommen kann, ist es auch potenziell direkt aus dem Internet ansprechbar. Es ist also kein NAT mehr nötig – das vermeidet Verzögerungen.

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