Zwei Millionen Menschen verweigern die Arbeit

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Ls das nötige Kapital auch dadurch nicht mehr aufgebracht werden konnte, begann die Regierung, Geld zu drucken. Die zunehmende Inflation aber verschärfte die sozialen Unruhen, die infolge der Kriegsmüdigkeit überall auszubrechen begannen. Die Novemberrevolution wurde unvermeidlich. Und als das große Schlachten im Herbst 1918 schließlich ein Ende hatte und die Welt rund zehn Millionen Tote beklagen musste, war Deutschland bankrott. Einem geschätzten Volkseinkommen von 142 Milliarden Mark standen Schulden von 156 Milliarden Mark gegenüber.
Im Sommer 1922 brach der Export ein, Tausende von Arbeitern verloren ihre Jobs, und die rasante Inflation entwickelte sich zur Hyperinflation. "Die Mark ist nur noch vier Pfennig wert", schrieb Warburg, "die Regierung ist mit ihrem Latein am Ende." Die Siegermächte aber, allen voran Frankreich, bestanden weiter auf der Erfüllung des Vertrages. Die deutsche Regierung entdeckte die Inflation nun als ein politisches Instrument, um Reparationszahlungen leisten zu können, ohne wirklich etwas zu zahlen.
Gelöst wurde das Problem damit freilich nicht. Stattdessen spitzte es sich zu: Im Januar 1923 warteten die Franzosen vergeblich auf die Lieferung von Holz für 100 000 Telegrafenmasten. Ein vergleichsweise nichtiger Anlass, aber wichtig genug für Premierminister Raymond Poincaré, um 60 000 französische und belgische Soldaten über den Rhein zu schicken. Im wichtigsten deutschen Kohle- und Stahlrevier sollten sie sich die Reparationszahlungen selbst abholen.
Wirklich erfolgreich war der Plan allerdings nicht. Die besetzte Bevölkerung folgte dem Aufruf von Reichskanzler Wilhelm Cuno zum "passiven Widerstand ". Die Arbeiter legten ihr Gerät nieder, und in kürzester Zeit stand der Maschinenraum der deutschen Wirtschaft still. Also begannen die Besatzer damit, die Infrastruktur selbst auszubeuten, und binnen weniger Monate konfiszierten sie Industriewerte im Wert von 27 Milliarden Mark. Für die deutsche Wirtschaft, die ohnehin schon in die Knie gesunken war, bedeutete dies das endgültige Aus.
Trotzdem wiederholte Cuno die Politik seiner Vorgänger und versprach den Streikenden großzügige soziale Unterstützung, mit der er sich ihre politische Loyalität sicherte. Im Juni war die Geldmenge gegenüber 1914 um 2000 Prozent gestiegen, die Preise legten um über 24 000 Prozent zu. In der Warburg Bank verbrachten die Mitarbeiter den Tag damit, Nullen in die Geschäftsbücher einzutragen, und bald bekamen auch sie ihr Gehalt täglich ausgezahlt, um damit sofort die nötigsten Einkäufe erledigen zu können. Der Preis für einen Liter Milch explodierte binnen weniger Wochen von 5,4 Millionen auf 360 Millionen Mark. Im November kostete das Briefporto mehrere Milliarden. "Die Mark", erinnerte sich Max M. Warburg, "hörte überhaupt auf, noch die Bezeichnung Währung zu verdienen; sie wurde zu einer bloßen Illusion. Wertlose Papierfetzchen in ungeheure Säcke hineingestopft."

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