Sensation im Badminton: Becker stürzt Mensel vom Thron
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Nürnberg (sid). Ein sportliches Erdbeben erschütterte gestern die Badmintonwelt. Die Zuschauer in der ausverkauften Marek-Mintal-Halle in Nürnberg konnten gestern die Sportsensation des Jahres bestaunen, als der krasse Underdog Becker gegen den seit mehreren Jahren ungeschlagenen Weltklassefederballer Mensel mit 4-1 Sätzen die Oberhand behielt. Zunächst das seit Jahren gewohnte Bild: Mensel dominierte das Spiel mit kluger Raumaufteilung und druckvollen Schlägen, zudem beeindruckte er durch Präzision und Variantenreichtum. Folgerichtig gewann Mensel den ersten Satz deutlich mit 21-10 gegen Becker, dem zu Beginn nichts gelingen wollte. In der Folge drehte sich das Spiel aber entscheidend, Becker kämpfte sich zurück und gewann den zweiten Satz mit 21-16. Im dritten Satz das gleiche Bild, der Kampfgeist Beckers wurde belohnt, er sicherte sich auch Satz 3 wiederum mit 21-16. Dramatisch wurde das Spiel in den Sätzen 4 und 5, die Becker nach leidenschaftlichem Fight mit 21-19 und 22-20 für sich entschied. Gerade in dieser Phase des Matches konnten die Zuschauer spektakuläre Ballwechsel und Badminton auf Weltklasseniveau bestaunen. Der bisherige Weltranglistenerste Mensel nahm die Niederlage gefasst auf. "Das muss besser werden", so sein knapper Kommentar. Entscheidend für die Niederlage, so der von Spielverlauf und Ergebnis sichtlich überraschte Badminton-Bundestrainer Hasse, waren wohl einige individuelle Fehler Mensels beim Block, der praktisch nicht funktionierte - immer wieder hatte Becker mit seinen brachialen Schmetterschlägen Erfolg. Becker selbst freute sich über den bislang mit Abstand größten Erfolg seiner Badmintonkarriere, blieb aber wie immer bescheiden: "Wichtig war, dass ich nach dem verheerenden ersten Satz schnell zurückkommen konnte und mich von meinem kampfbetonten Spiel nicht habe abbringen lassen." Beeindruckend, so Bundestrainer Hasse, waren vor allem die Comeback-Qualitäten Beckers, der in den Sätzen 3, 4 und 5 in der entscheidenden Phase jeweils Rückstände drehen und die Sätze doch noch für sich entscheiden konnte. "Aufgeben", so Becker lapidar, "tue ich einen Brief, aber kein Match".
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