Zeiten ändern sich - auch im Amateurfußball

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So lange ist das gar nicht her, als ich im 7 Kilometer entfernten Nachbardorf mein erstes Amateur-Fußballspiel sah. Damals mit Papa an der Hand war der Sonntag Nachmittag fest mit dem Sportplatz in Verbindung. Während Papa mit seinen Freunden, bei Bratwurst und Bier über das Spiel und längst vergessene Zeiten diskutierte, durfte ich hinter dem Spielfeld mit Älteren und Jüngeren Fußballern kicken und meine Sonntagshose in rasengrün färben.

Das Spiel selbst war mir nicht wichtig, meinem Papa schon eher. Aber allgemein gesagt war es doch ein wenig Fußballromantik auf dem Dorf, wo die damalige Mannschaft seit zich Jahren zusammenspielte. Man kennt sich, Zuschauer und Spieler. "Der Vater von dem hat schon mit mir gekickt ... guter Vorstopper!" Diese zeiten sind längst vorbei.

Mittlerweile wird bereits auf Kreisebene händeringend um brauchbares Spielermaterial gekämpft. Die Vereine suchen Sponsoren, manchmal auch Minimäzen um Ziele zu erreichen. Das Hobby und die damit verbundene Vereinszugehörigkeit bleiben auf der Strecke. In 4 Jahren kennt Papa dann keinen Spieler mehr - sind ja wieder Neue gekommen.

Die Zeiten, wo Vertragsverlängerungen noch auf dem Bierdeckel zelibriert wurden sind längst vorbei. So manch einer meint, dass es im Kreis MSP noch Vereine gibt, die ausschließlich von Eigengewächsen leben. Nur, dass diese Eigengewächse in der Jugend mit 7 "Käffern" zusammen gegangen ist, weil es zu wenig Jugendliche für eine Mannschaft gibt, davon spricht keiner. Freilich ist das das Vermächtnis der Fluktuation. Die Geburtenrate war vor 15 Jahren so neidrig wie noch nie, die sportlichen Angebote wachsen, die Fitnessarenas boomen und der Jugendliche kann sich seine "Sportzeit" selbst heraussuchen. Im Mannschaftssport, wo es feste Trainings- und Spielzeiten gibt, ist das eben eher schwierig.

Ein kleiner Trost bleibt. Seit der Wende wurden nie so viele Kinder geboren wie im vergangen Jahr. Wenn jetzt darunter noch mehr Fußballer mit wenig Talent und Spaß an der Sache selbst sind, dann könnte es wieder den Papa-Sohn-Sonntag geben, wo man Enkel, Onkel und Tante auf dem Sportplatz sieht, die den eigenen Verein, mit echten Eigengewächsen, beisteht.

Bezahlte Amateurfussballer im Landkreis WÜ/MSP

Benjamin Schömig, Würzburger FV ca. 1.550,-
Sebastian Fries, FC Kickers Würzburg ca. 1.500,-
Christian Dan, Würzburger FV ca. 1.200,-
Adrian Istrefi, Würzburger FV ca. 800,-

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