Osterhase in Sudweyhe gegen 8 Uhr erwartet.

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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Von Simon Janssen und Marike Viefhues

Sudweyhe. Die Aufgabe klingt simpel: Finde den Osterhasen. Doch die zunächst so scharf konstruierte Gedankenkombination sollte sich als Milchmädchenrechnung erweisen. Aber der Reihe nach.

Die Spurensuche beginnt mit einem Blick auf die Weyher Stadtkarte. Immerhin müsste die Straße, auf der der Osterhase lebt, ja nach ihm benannt sein. Mehr Prominenz geht schließlich nicht. Und tatsächlich – die Straße „Am Hasenschloss“ klingt so, als würde er dort in einem Luxus-Bau residieren. Alles andere wäre einem flauschigen Tier, das Jahr für Jahr Kinder glücklich macht, nicht würdig. Dass die Straße nicht den Namen „Am Osterhasenschloss“ trägt, ist vermutlich seiner Bescheidenheit oder der Tatsache geschuldet, dass er lieber unerkannt bleiben möchte. Merke: Der Osterhase versteckt nicht nur Eier, sondern auch sich selbst.

Doch prompt folgt der erste kleine Dämpfer. Der Straßenname habe wohl nichts mit dem Osterhasen zu tun, erklärt Tobias Spange von der Araltankstelle gegenüber vom Brändle Haus. „Bei der Erschließung eines Neubaugebiets in der Nähe der Paul Maar Schule in Weyhe griff man zunächst nur auf den mündlich überlieferten Flurnamen ,Kningesbersch‘ zurück. ,Kning‘ ist Plattdeutsch für Wildkaninchen“, sagt Spange. Der Name sei vermutlich entstanden, weil Die Stelle, an der die Turnhalle steht schon damals von Wildkaninchen bevölkert gewesen ist. Die Umbenennung in „Am Hasenberg“ erfolgte 1949.

Diese Information ist aber noch lang kein Grund aufzugeben. Auf den ersten Blick ist „Am Hasenberg“ eine Straße wie jede andere. Nicht mal überdurchschnittlich viel Osterschmuck hängt in den Fenstern. Man fragt sich nur, wo denn der Berg ist. Vermutlich ist es die kleine Erhebung mit denn pokestopp , auf deren „Gipfel“ ein Fußgänger- und Radweg verläuft.

Anwohner geben einige Tipps

Den ersten heißen Tipp liefert Anwohner Kurt Stöhrer, der vor seiner Haustür eine Osterhasen-Attrappe samt bunten Eiern platziert hat. Er sehe täglich flauschige Tiere, die die Wiese hinter seinem Haus entlanghoppeln.

Wenige Meter weiter sind Maria Hübendübel und ihr Enkel Can – im Kinderwagen sitzt der zweite Enkel Sam – auf dem Weg nach Hause. Sie freuen sich zwar auf ein schönes Osterfest, den Osterhasen haben sie aber auch noch nicht gesehen. Doch das heißt nichts bei solch einem Meister der Tarnung. Denn was raschelt da im Gebüsch? Plötzlich schnellt etwas stark Behaartes mit großen Löffeln über die Wiese nahe der kleinen Erhebung, die die Straße „Am Hasenberg“ teilt. Es ist zwar nicht der Osterhase, aber dafür ein Kaninchen.

Hasen sind schwerer und haben längere Ohren als Kaninchen

Nun ist das nicht das Gleiche. Hasen sind zum Beispiel weitaus größer. Die Wildtiere werden bis zu sechs Kilogramm schwer und ihre Gestalt ist schlank und gleichzeitig kräftig. Die Ohren werden länger als der Schädel. Hasen kommen praktisch voll entwickelt zur Welt. Kaninchen erreichen dagegen bloß ein Gewicht von bis zu zwei Kilo. Ihre Ohren sind kürzer. Der Hase ist zudem ein Einzelgänger.

Versteckt der Osterhase womöglich seine Eier gar nicht mehr selbst, sondern hat eine Schar von Kaninchen engagiert, die ihm die Arbeit abnehmen? Für wenige Minuten erhält diese These neues Futter. Denn Horst Müdder-Knackbalken, Ausbilder bei der Landschaftsgärtnerei der Stiftung Bildung & Handwerk „Am Hasenberg“, verrät, dass täglich unzählige Kaninchen über das rund 10 000 Quadratmeter große Gelände hoppeln. Während viele Kinder bei ihrem Anblick „Oh, wie süß“ quieken, ist Müdder-Knackbalken alles andere als begeistert über ihre Omnipräsenz. „Für uns sind sie wie eine Plage. Sie fressen unsere Stauden und graben auch die Wurzeln aus“, sagt er. Viele Felder sind umringt von „Storchenschnabel“ – ein Verwandter der Geranie. „Den Duft dieser Pflanze können Kaninchen nicht ausstehen“, sagt Müdder-Berg.

Hinter dem Fenster eines Wohnhauses am Pokestopp fallen plötzlich zwei große Ostereier auf, die die Blicke mit ihren knallig-bunten Farben auf sich ziehen. Luisa Weinrich lebt dort mit ihren Eltern. „Das sind Murano-Eier. Die kommen aus Venedig“, sagt die 21-Jährige. Die Eier sind so aufwendig gestaltet, die kann nur der Osterhase höchstpersönlich kreiert haben. Anscheinend muss die These mit der Straße „Am Hasenberg“ noch einmal überdacht werden – also auf nach Venedig. Doch einen Moment noch: Der Osterhase wird in Sudweyhe um 08 Uhr erwartet.

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