DoppelMord in Südtiroler Feriendomizil

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Nach Doppelmord im Hotel Tenz
An der Zimmertür klebt noch Blut

Von DENISE PEINNE, FRANKFURT
05.01.2017. Vor einer Woche wurden im Hotel Tenz zwei Menschen erstochen. Nun versuchen die Angestellten, zum Alltag zurückzufinden.
Nach dem Verbrechen: Kriminalisten sichern Spuren am Hoteleingang.
Der große Kaffeespender war eigentlich gar nicht nötig. Die kleine Frau schleppt ihn gut gefüllt vom Frühstücksraum des Hotels Tenz am Herzen der Südtiroler Weingegend in die Küche zurück. Zwei Gäste haben am Morgen hier gegessen, jetzt, kurz nach acht, sind sie schon lange weg, und es kommt auch keiner mehr. Vor einer Woche waren in dem Hotel zwei Deutsche erstochen worden, die Polizei vermutet, dass Meinungsverschiedenheiten über Drogengeschäfte der Grund dafür waren. Die Täter sind auf der Flucht.
Die Frau an der Rezeption hatte bisher immer gedacht, dass „die alle im Bahnhofsviertel Bozen sind“. Zwar ist das Hotel, in dem sie arbeitet, kein ausnehmend gutes, trotz der drei Sterne. Im Treppenhaus riecht es nach Rauch, einige Gäste beschweren sich auf Hotelportalen im Internet über Schmutz in den Zimmern, aber trotzdem: Deutsche Drogenhändler sind eigentlich nicht die Klientel, die sie hier bedienen. Normalerweise kommen viele ausländische Gäste auf der Durchreise und Weinkenner. Über die späteren Opfer sagt die Frau: „Die waren toll angezogen, und man konnte ganz normal mit denen reden.“ Manchmal muss sie am Wochenende Betrunkene wegschicken. Wenn ihr etwas an den Gästen aus Deutschland unangenehm aufgefallen wäre, sagt sie, hätte sie auch diese abgewiesen. Ungefragt fügt sie an: „Ich kann ja aber nicht vor der Tür stehen und sagen: Bitte bringt euch nicht um.“

Opfer hatte Blutspur vom vierten Stock bis in die Lobby hinterlassen

Anderthalb Tage lang waren die Spuren des Verbrechens in dem Hotel zu sehen gewesen, bevor die Tatortreiniger kamen. Eines der Opfer hatte sich noch aus seinem Zimmer im vierten Stock herunter zum Hotel Hallenbad geschleppt, eine Blutspur im Treppenhaus, an den Türen, am Fahrstuhl hinterlassend. Jetzt kleben nur noch an der Tür zu Zimmer 426 getrocknetes Blut und das Rußpulver, mit dem die Spurensicherung die Fingerabdrücke abgenommen hat. Die Teppichstücke im Treppenhaus sind herausgerissen worden, die Sitzkissen auf den Korbstühlen im vierten Geschoss fehlen. Auf der Etage ist gerade keines der Zimmer besetzt.
Die Frau an der Rezeption blättert gedankenverloren in einem Karteikasten. Am Tag nach der Tat sind ein paar Gäste vorzeitig abgereist, „das ist ja klar“, sagt die Frau. Danach habe es aber kaum Stornierungen gegeben. So dankbar die Frau dafür ist, so sehr wundert sie sich darüber, schließlich würde sie selbst das sofort tun. Dass irgendjemand nichts von der Messerstecherei gehört hat, dass kann sie sich nicht vorstellen.

Bald wird die Frau an der Rezeption den Weihnachtsbaum aus der Lobby wegräumen und das Schneespray von den Fenstern wischen. Mit den Ortsansässigen steht nächste Woche die erste Wein Messe in diesem Jahr an, und sie hofft, dass die Hotelgäste von dem Doppelmord unbeeindruckt bleiben. „Man wird ja nicht einfach so abgestochen, wenn man hier schläft.“

Quelle: F.A.Z.

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