Illegale Müllentsorgung in Mühltal

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

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Mühltal - Es gibt nichts, was Lorenz Bauer noch nicht von Bürgersteigen aufgelesen, aus Straßengräben gefischt oder unter Gebüschen hervorgezogen hat. Autoreifen, Kühlschränke, Damenschuhe, volle Windeln, Eckbänke, rostige Lichterketten, Matratzen – es gibt auch nichts, was die Leute nicht wegwerfen. Seit 37 Jahren arbeitet er für den örtlichen Bauhof. Müll entsorgen, den andere Leute illegal irgendwo abgeladen haben, das ist nicht seine Hauptaufgabe. Und doch nimmt es inzwischen den Großteil seiner Arbeitszeit in Beschlag.

Was er das ganze Jahr so an Müll sammelt, das reicht für eine eigene Deponie, sagt der 60-Jährige. In seinem orangefarbenen Einsatzwagen hat er uns mit auf „Mülltour“ durch den Ort genommen.
Sein Tag beginnt früh. Um 7.30 Uhr fährt er auf den Hof des örtlichen Bauhofes, hält, kaum ausgestiegen, schon drei Zettel in der Hand, auf denen illegale Müllablagerungen notiert sind. Über das örtliche Beschwerdesystem Bürger-Echo sind die am Vortag beim Bauhof gelandet, er spürt die „Drecknester“ jetzt auf. Bei den meisten genügt ein kurzer Blick, dann weiß er schon, wo es hingeht. Er kennt sein Revier. „Und die Abladeplätze sind immer die gleichen“, erzählt er, während er in sein Auto klettert. „Am Anfang hat mich das immer noch geärgert, wenn wir zum Beispiel gerade den Glascontainer-Platz in Sporkenheim geräumt hatten und einen Tag später schon wieder Müll da lag“, erzählt Herr Bauer und fährt vom Bauhof-Gelände. „Inzwischen bin ich da gelassener. Ich kann es ja doch nicht ändern.“

Gemeinde sammelt den Abfall ein, Kreis entsorgt ihn

Über 10 000 Euro hat die Gemeinde Mühltal bis Dezember vergangenen Jahres für die Entsorgung illegaler Müllablagerungen auf den Tisch legen müssen. „Am Ende jedes Monats rechnen wir das mit der Kreisverwaltung ab“, erklärt Bauhof-Leiter Gregor Fetzer. Denn der Kreis ist per Gesetz zuständig. In der Praxis sieht das so aus: Die Bauhöfe der Städte und Gemeinden im Kreis sammeln den illegalen Müll ein. Die Kreisverwaltung stellt dann auf den jeweiligen Bauhöfen einen oder mehrere Container auf. Der Bauhof füllt sie mit dem Abfall, organisiert Abtransport und Entsorgung. „Die Kosten dafür streckt der Kreis vor, stellt aber gleichzeitig Ermittlungen an und bittet den Verursacher zur Kasse“, erklärt Kilian Grau von der Pressestelle der Kreisverwaltung. 110 000 Euro stellt die Kreisverwaltung dafür jährlich in den Haushalt ein. Grau: „Die tatsächlichen Kosten liegen durchschnittlich etwa zwischen 75 000 und 90 000 Euro jährlich.“

Phänomen der Vermehrung illegal abgelagerten Unrats

Zwischen 15 und 20 Kilometer fährt Bauer locker an einem Tag. Bis er den Müllhaufen entsorgt hat, den er gerade im Waldgebiet zwischen Trautheim und Darmstadt entdeckt hat. Das sieht er auf einen Blick. Stinkender Hausmüll trifft hier auf Alte Töpfe. Müllkippen wie diese sieht er täglich.

Warum die Menschen ihren Abfall einfach irgendwo abladen, anstatt ihn zum Wertstoffhof zu bringen, wo sie ihn doch schon mal im Auto haben? Das fragt sich Bauer schon gar nicht mehr.

Stattdessen will er jetzt wissen, wo genau die Markierung liegen soll, die ihm das Bürger-Echo in der Nähe zeigt. Eine rote Nadel im Nirgendwo. Hier soll illegaler Müll liegen, hat ein Bürger der Gemeindeverwaltung online gemeldet – nur findet ihn Bauer nicht. Das passiert häufiger. Ärgerlich, denn die illegalen Ablagerungen torpedieren den täglichen Zeitplan der Bauhofmitarbeiter ohnehin schon erheblich. Da haben sie nicht noch Zeit, auf Spurensuche zu gehen. Bauhofleiter Fetzer appelliert darum an alle Echo-Nutzer: „Wenn Sie die App vor Ort nutzen, dann stellen Sie bitte ihren Standort ein oder beschreiben Sie die Fundstelle ganz genau.“

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